Blogs sind nicht tot. Aber sie haben ein Problem.
Ich stelle diese Frage regelmäßig. Die Ergebnisse sind meist nicht viel erhellender, zumindest bei jüngeren Zielgruppen. In diesem Fall bedeutet es: Nahezu alle der 27 sind auf Insta. Etwa 30 Prozent auf YouTube. Drei auf Twitter. Facebook spielt ebenfalls kaum mehr eine Rolle.
Die Studierenden kennen BloggerInnen, aber ja. Vor allem jene, die ihren Blog dicht gemacht haben, und zu Insta gewechselt sind. Das tut weh. Wir Blogger sitzen in einer Filterblase und merken nicht immer, dass sich die Welt weitergedreht hat. Dass Blogs nicht mehr der Nabel der Content-Welt sind. Klar, auch andere schreiben darüber, schon länger. Daniela Sprung hier und Rob Vegas hier. Oder da:
Ich habe bei all dem Leichenschmaus immer dagegen gehalten, weil Blogs für Unternehmen nach wie vor sehr gut funktionieren. Das ist meine kleine Filter Bubble.
Blogger sind längst Influencer, Markeninhaber und Vermittler von eigenen Reichweiten.
Schreibt Rob auf seinem Blog. Ich glaube, genau das ist ein Teil des Problems. Sind Blogs zu reinen Backlink-Schleudern verkommen? Viele, die sich Blogger nennen, wissen mehr über Affiliatelinks und Conversion Rates, als über das Thema, zu dem sie schreiben. Wer will das noch lesen. Dann doch gleich lieber schöne Schleichwerbung dort, wo es jeder erwartet.
Klar hat Social uns Bloggern am meisten weh getan. Warum sollte ich bloggen, wenn ich in fünf Minuten einen Post oder eine Story auf Instagram veröffentlichen kann? Die dann auch noch deutlich mehr Reichweite und Interaktionen erfährt? Der Belohnungsfaktor bei Blogs, er ist mau geworden. Und wenn ich sehe, wie ich mich gerade mit Gutenberg rumschlagen muss, kann ich es ihnen nicht verübeln.
Die andere Seite
Blogs sind nicht tot, wenn man auf Firmenblogs schielt. Obwohl gefühlt 80 Prozent aller Corporate Blogs inhaltlich grober Unfug sind. Aber die anderen 20 Prozent nehmen den Mitbewerbern ordentlich Plätze bei Google weg. Blogs können wahre SEO-Perlen sein, deren Gegenwert bei richtiger Content Strategie ins unermessliche geht. Ich kenne genügend Unternehmen, die 20 bis 30 Prozent ihres Umsatzes rein aus dem Firmenblog ziehen. Gerade für den Tutorial- und Mehrwert-Ansatz oder bei erklärungsbedürftigen Produkten sind Blogs nach wie vor prädestiniert, mit YouTube als Zusatzleistung.
Mir ist schon bewusst, dass das nicht viel besser klingt, als der Affiliate-Voodoo. Zum Glück funktionieren auch Firmenblogs nicht, wenn sie rein aus SEO-Sicht am OnPage-Schreibtisch entstehen. Storytelling wird nicht umsonst als weiteres Buzzword durchs Dorf getrieben. Unternehmen, die nichts substanzielles zu erzählen haben, bei denen keine Köpfe sichtbar sind oder die auf Agenturen/Ghostwriting statt auf schreibende Mitarbeiter setzen, die lassen es lieber gleich ganz sein.
Merci bien
Danke den Teilnehmern meiner Vorlesung. Fürs aus dem Glashaus holen. Mein Learning: Ja, ich werde Insta ernsthaft angehen, nicht mehr nur mit Testaccounts. Gleichzeitig will ich wieder mehr privat bloggen, nicht nur für Unternehmen. Hier und zu einem ganz anderen Thema, das noch etwas im Kopf geschwenkt werden will. Sobald ich den Kampf mit WP Gutenberg gewonnen habe.
Titelbild James Sutton / Unsplash
Den Kampf mit WPs Gutenberg werden wohl noch viele lange kämpfen, mich eingeschlossen.
@Jens: Ich frage mich in meinem Fall, ob es nur pessimistisches Meckern und Zukunftsverweigerung ist. Andererseits wirkt noch zu vieles von Gutenberg wie ein Kompromiss zwischen alte Blogger nicht verprellen und es neuen Gewohnheiten Recht machen. Ich bin gespannt, wie ich in einem Jahr über den Editor denke.
Zum Thema Gutenberg: Es gibt sicher die Umgewöhnungsphase, wo man nur deshalb meckert, weil die Dinge nicht mehr am selben Platz sind und Workflows/muscle memory umtrainiert werden müssen.
Aber es gibt auch die fundamentalen Probleme (und ich meine nicht das Projektmanagement): Jeder Page Builider/Block Editor hat das Problem, dass viel zu viele Optionen theoretisch möglich sind. Wie viele Einstellungsmöglichkeiten bietest du an? Und wie bringst du sie unter auf einem sehr engen Platz? Die Maus muss z.T. sehr genau sein, um bestimmt Elemente zu treffen. Viele Elemente blenden sich aus oder überlagern einander. Ganz schön verwirrend. Selbst für professionelle WP-Nutzer wie uns. Ja, es geht vieles nun „einfacher“, was der TinyMCE kaum oder gar nicht konnte, aber für einen Einsteiger kann dieser Editor auch eine Hürde darstellen in seiner Komplexität.
Das Ende der Blogs war ja schon häufiger Thema. Sicher haben die Blogs ihren Zenith überschritten. Bleibt die Frage, ob eine kritische Masse erhalten bleibt.
Sascha Lobo hat dazu schon 2012 was für den Spiegel geschrieben:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobos-kolumne-zum-niedergang-der-blogs-in-deutschland-a-829296.html
Danke für die Verlinkung, das passt gut. Klar wird schon seit Langem über das Ende der Blogs geschrieben. Aber ich gestehe, dass ich selbst es bislang wohl nicht ernst genommen habe. Dass etwas anderes kommt, muss auch keineswegs negativ sein.
Zwar sehe ich die zunehmende Fragmentierung und den Häppchen-Content schwierig, natürlich auch die grassierende Schleichwerbung. Letztere gibt es auf Blogs aber genauso. Und jede Bewegung bekommt ihre Gegenbewegung. Nachhaltiger Content stirbt nicht aus, auf welchem Kanal auch immer er in Zukunft gespielt wird. Zudem kann ich die Faszination von Insta durchaus nachvollziehen, selbst wenn es nicht meine Welt ist. Erinnert mich ein wenig an die Zeit, als ich nach dem ersten Bloggen Twitter entdeckte.
Zu den Hintergründen von Gutenberg kann ich gar nicht viel sagen. Ich müsste mich sicherlich tiefer damit beschäftigen, um mitdiskutieren zu können. Aber ich hatte ein wenig die Brille derjenigen auf, die sich nicht wirklich mit der Technik auseinandersetzen, und dies auch gar nicht wollen. WP will in erster Linie ein Blogsystem sein für Content, kein Techie-Spielzeug, wenn ich es richtig verstehe. Und da fand ich die Anwendbarkeit nicht wirklich intuitiv. Vielleicht bin ich aber auch zu sehr durch die Vergangenheit verdorben.
Wie schön, von dir zu lesen! Zu der Hürde des neuen Editors kann ich vielleicht was sagen. Konzipiert ist der eindeutig nicht fürs Fließtext-Bloggen, davon hat sich WordPress mit Gutenberg klar verabschiedet. Was nicht heissen soll, Blocks und Bloggen schlössen sich kategorisch aus; mit ein wenig Übung geht’s sicher auch mit Gutenberg. Aber die UX-Premisse ist halt eine andere als vorher.
Was auf der anderen Seite mit Gutenberg sehr viel besser funktioniert, als mit dem „alten“ Editor, ist das Kopieren und Einfügen. Für kollaborative Artikel, die in einem Google-Doc vorbereitet werden, ist das ein Segen.
Wenn ich was Längeres schreibe, nutze ich einen Offline-Editor. Ich bin da eigen – Ommwriter hat es mir seit Jahren angetan, aber es gibt natürlich auch viel einfachere und kostenfreie Modelle. Das Kopieren von einem Textdokument nach Gutenberg klappt problemlos, und für die mediale Aufbereitung vor dem Publizieren finde ich den Block-Editor um Meilen besser als alles, was wir vorher hatten.
Und zuletzt noch ein Kommentar zum eigentlichen Thema deines Artikels: Danke für den Realitätscheck! Ich bin einer von den alten Säcken, die Instagram nicht mit der Pinzette anfassen mögen, auch wenn dort momentan die Party läuft. Das Facebook und Twitter aber so dermaßen bedeutungslos geworden sind, wie es sich in deinem Studierenden-Publikum gespiegelt hat, war mir nicht klar gewesen. Interessant!
Das kann ich nur zurückgeben! 😉 Zumal ich bei deinen Themen inhaltlich leider kaum etwas beitragen kann..
Vielleicht bin ich genau der Typus des Fließtext-Bloggers. Kurz tickte die Faszination des neuen Editors auf, als ich ratz fatz Tweets einbinden und verschieben konnte, dahin, wo es passte. Auch Kollaboration stelle ich mir sehr spannend vor, Bloggen in Teams und Redaktionen ist ja ein alter Traum. Von daher sehe ich Gutenberg wahrscheinlich zu sehr aus meiner Brille, und bin zu ungeduldig. Ich frage mich nur, wie aktuelle Einsteiger den Editor wahrnehmen. Einer der erwähnten Studierenden nutzte für ein externes Projekt eine Blogtechnologie, die ich noch nie gehört hatte, die sogar Lizenzpflichtig ist. „Warum nicht WordPress“? „Das ist mir zu kompliziert“ lautete die Antwort.. Der Fluch des Wachstums, das an sich ja richtig und gut ist, sonst gäbe es uns und unseren Content heute nicht in dieser Form.
Ja, ich fühlte mich auch alt. Das an sich ist nicht schlimm, es hat Vorteile. Ich wusste aber deutlich weniger von dem, was nachfolgende Zielgruppen beschäftigt, als ich mir eingestehen wollte. Und das war es, was mich persönlich schockte. Elfenbeinturm herabsteigen und so.
Hi, wirklich lange nichts mehr von dir gehört. Umso schöner das du jetzt wieder zurück bist. Da kann ich Caspar nur zustimmen 😉
Ich nutze sehr gern den neuen Block-Editor, aber aktuell weniger für Beiträge. Diese schreibe ich über eine seperate App die eine direkte Anbindung an mein WordPress hat. Nur den letzten feinschliff mache ich dann direkt im eigentlichen Editor. Ich bin sehr gespannt wohin uns der neue Block-Editor bringt und wie die nächsten Schritte aussehen.
Ebenso gespannt bin ich aber auch über die Zukunft von Social. Ja es macht das alles einfacher online gestellt werden kann, aber ich finde es ist sehr viel weniger nachhaltig. Es ist halt auch wirklich nur etwas für den Moment, etwas was du schnell loswerden willst ohne viel Mehrwert für jemanden.
Genau bei dem Mehrwert sehe ich Blogs. Hier macht man sich einfach mehr gedanken. Ich habe es auch so oft probiert meinen Blog mehr wie Social Media zu nutzen aber es hat sich nie richtig angefühlt. Genau da möchte aber auch dieses Jahr wieder ansetzen und mehr über den eigenen Blog veröffentlichen, schauen wir mal in wie weit es dieses Jahr klappt.
Ich würde Social Media gern weniger nutzen und das Internet wieder mehr so nutzen wie es früher eigentlich einmal gedacht war. Muss aber auch gerade jetzt auf unserer Reise feststellen das es sehr schwierig ist auf so manche Netzwerke zu verzichten.
Den Sweet Spot, zwischen Social Media Nutzung und Blogs / bloggen, ist etwas was ich für mich noch finden muss.
Ganz lieben Dank 😉 Ich gelobe Besserung, das Thema steht nur noch nicht final fest 🙂
„Ich habe es auch so oft probiert meinen Blog mehr wie Social Media zu nutzen aber es hat sich nie richtig angefühlt“ -> Ein sehr spannender Gedanke. Denn Blogs müssen sich weiterentwickeln, sonst sterben sie zu Recht aus. Aber ein sich Verbiegen darf es natürlich auch nicht sein. Wie alten Blogger-Hasen haben andere Medienpräferenzen. Und wir nutzen sie ganz anders, egal ob Blogs oder Social. Wie Meike Leopold bei Twitter richtig erwähnte, beide „Seiten“ können voneinander lernen. Nicht Agilität/Spontanität (Social) vs Nachhaltigkeit (Blogs), sondern beides kombiniert miteinander. Das wäre es doch.
Vielleicht gibt es in ein paar Jahren ein geeignetes Format dafür, wenn die Social Welt reifer wird und alte Tugenden zurückerobert. Danke für den Denkanstoß!
Hui, ein Beitrag. Dachte schon ich hab mich verlesen als ich deinen Namen im Feedreader sah.
Blogs sind nachhaltiger als das was in anderen Sozialen Medien verbreitet wird. Wer fleissig versucht Evergreen Content zu erstellen wird am Ende belohnt.
Der Gutenberg Kamp ist eigentlich gar keiner. Man muss sich nur an etwas neues gewöhnen und das ist meist nicht einfach. Mir gefällt der neue Editor auch wenn er natürlich noch einige „Kinderkrankheiten“ hat.
Ja *lach* Als Daniela Sprung mir im Dezember sagte, wann ich hier zuletzt gebloggt hatte, konnte ich es selbst nicht glauben.. Lag vielleicht auch am zuletzt sperrigen Thema. Mal schauen, welcher inhaltliche Bereich mir wieder mehr Freude bereitet. Blogs entwickeln sich ständig weiter, vertragen einen Themenwechsel, auch das ist schön.
Mit der Nachhaltigkeit hast du vollkommen Recht. Nur scheint das bei jüngeren Zielgruppen und bei manchen Themen gar nicht mehr so wichtig zu sein, es zählen andere Faktoren. Und über meine Kritik an Gutenberg werde ich in einigen Monaten wahrscheinlich schon ganz anders denken.
Danke für die Kommentare. Die Diskussion freut mich. Erhalten auch alle noch eine Antwort. Nur kurz: Kommentar-Abo deaktiviere ich erst einmal, irgendetwas bei StCR funktioniert so ganz und gar nicht.
Hallo Michael,
eigentlich ein guter Artikel über die Situation von Blogs hier in Deutschland, aber da fehlt ein großer Punkt!
Wenn man genauer hinsieht wird man nämlich bemerken, das in Deutschland die Blogs niemals die Reichweite hatten wie in vielen anderen Ländern. Auch der Zusammenhalt untereinander ist eher mau und erfüllt von Linkgeiz und der Panik, daß der andere eventuell erfolgreicher werden könnte wie man selbst!
Man kann hunderte und sogar tausende Besucher haben, wenn aber die Artikel nicht weiter verbreitet werden, dann kommen eben keine neuen Besucher und das Blog geht unter. Klar, was man nicht kennt, daß kann man auch nicht lesen!
Was den neuen Editor in WordPress betrifft:
Ich schreibe Artikel für meinen Blog, dafür brauche ich keinen billigen Abklatsch von Microsoft Word oder ähnlichem Zeug! Für meine Zwecke ist das Teil jedenfalls völlig unbrauchbar und aufgeblasen, aber dafür gibt es ja zum Glück die Plugins „Classic Editor“ und „TinyMCE Advanced“. Es hat schon seinen Grund, warum am erstgenannten Plugin etliche Mitarbeiter von WordPress selbst dahinter stecken!
Viele Grüße nun aus TmoWizard’s Castle zu Augsburg
Mike, TmoWizard
@Mike: Den Zusammenhalt kenne ich schon, aber nur aus einzelnen Sub-Blogosphären, wie bei den WordPress-Bloggern. Auch Blogger-Verbünde wie die Energieblogger oder bei den Reisebloggern finde ich spannend. Trotzdem wird alles professioneller, und das mag zu Lasten der Zusammenarbeit gehen..
Ich muss gestehen, dass ich zumindest bei einem neuen Blogprojekt – mit einem geeigneten Theme im Hintergrund – deutlich mehr Spaß an Gutenberg habe.
Dein Artikel tut mir richtig gut. Es ist immer schwieriger, privat oder halbprivat zu bloggen und gleichzeitig gegen die Stromlinienförmigkeit der SEO-optimierten Blogs anzukämpfen.
Danke auch für deinen Nachsatz über Gutenberg. Da bin ich also nicht der einzige Depp. 😉
LG
Sabienes
@Sabienes; Schön, von dir zu lesen 🙂 Ich glaube schon, dass es deutlich schwieriger geworden ist, wenn man sich nicht in einer absoluten Nische bewegt. Und wenn einem dann ein rein SEO-getriebener Blog Pläzue wegnimmt, ist das frustrierend. Lass dir dir Freude am Bloggen aber bitte nicht verderben.
Liebe Grüße zurück
[…] Erfahrungen von Michael Firnkes hinsichtlich der Gegenwart der Blogsphäre (gibt es sie noch?) kann […]
Hallo,
auch ich bin ein Blog Besitzer, zwar hostet der auf ein Freehoster, da ich als Person mit Handycap ganz und garnicht viel verdiene aber das sollte nicht so schlimm sein, find ich.
Was den Gutenberg Editior betrifft muss ich leider sagen, dass ich den komplett abgestoßen habe, weil ich damit ganz und gar nicht klar komme. Zum Glück gibt es ja noch den Standard Editor als „Plugin“, diesen hab ich bei mir installiert und somit ist der Gutenberg Editor automatisch deaktiviert worden. Ich weiss nicht, irgendwie komme ich mit den alten Editor dennoch besser zurecht, aber jedem das seine.
Dennoch werde ich mal schauen ob es doch noch möglich ist, mit den Gutenberg Editior meinerseits zurecht zu kommen.
Leider dauert dies, wenn es klappt, etwas länger – da ich das ganze NUR Hobbymäßig mache und betreibe. Mich allerdings durch viel Suche im Internet durchgearbeitet um überhaut so etwas auf die Beine zu stellen. Und das erfolgreich!
@Tobias: Schön, dass du mit dabei bist. Gerade wenn du es als Hobby betreibst hast du einen großen Vorteil: Das Thema und das Bloggen macht dir Spaß. Das ist längst nicht bei allen professionellen BloggerInnen der Fall, zumindest nicht in gleichem Maße. Ich ziehe mich – neben dem beruflichen Bloggen für ein Unternehmen – ebenfalls auf rein private Themen zurück. Und seither blogge ich auch wieder regelmäßig.
Schon immer war ich auf der Suche nach interessanten PRIVATEN Seiten im Netz. Leute die ihre Hobbys,Interessen, Ansichten und Meinungen mit dem Netz teilen. Fernab von SEO und Geld verdienen. Just for Fun. Nicht viele haben länger durchgehalten, meist Strohfeuer nur und Blogs für’s „richtige“ Bloggen waren/sind die Pest. Dabei ist die lesbare Entwicklung und Geschichte dessen, der dort schreibt die eigentlich interessante Geschichte. Eigentlich ist es auch wichtiger Geschichten zu erzählen als „Content“ zu generieren. Denn nur so entsteht GESCHICHTE. Mein „Blog“ bleibt jedenfalls noch eine Weile weiter (seit 2013) im Netz, aus Spaß und trotzdem.
Ich darf ja nicht motzen, wer im Glashaus sitzt.. Aber ich gebe dir Recht, die Unzahl an Bloggertipps und wie sie vermarktet werden finde ich mittlerweile ebenfalls austauschbar, zumindest in einigen Fällen.
Nach einigem Kämpfen mit meinem neuen Blogprojekt macht Gutenberg doch deutlich mehr Freude, als zunächst gedach. Zumindest dann, wenn man ein passendes Theme dazu hat. Mit Twenty Nineteen funktioniert es relativ reibungslos. Bis auf Ärgernisse, dass es beispielsweise keine vernünftige Lösung für Bilder mit align right oder left im Fließtext gibt. So etwas ist für Laien-Blogger schon sehr unverständlich, dass daran nicht von Anfang an gedacht wird.
Auch wenn es natürlich nicht ganz fair ist, sich in erster Linie an einem Nebeneinschub in einem Text zu einem eigentlich viel weiter gefassten Thema aufzuhängen: Bei Gutenberg lohnt es sich auf jeden Fall durchzuhalten.
Falls man in einem größeren Team arbeitet, kann es z.B. sinnvoll sein, da jemanden mit arbeiten zu lassen, der von html nichts versteht. Aus der Beobachterperspektive macht der Editor dann plötzlich einen seltsam intuitiven Eindruck! Wenngleich das natürlich an dessen Kinderkrankheiten nichts ändert …
Die Blogosphäre stirbt!! Ich lese das gefühlt seit einem Jahrzehnt. Und ich bin sehr sicher, dass ich das auch in zehn Jahren noch lesen oder hören werde. Was ich damit sagen will: Du hast recht. Blogs sind nicht tot. Und sie werden auch nicht sterben. Jedenfalls nicht die, die sich durch Hypes (wie zur Zeit Instagram) vom Bloggen und Blog-Lesen abbringen lassen.
erstaunlich wie oft der Untergang der Blogs zelebriert wurde und noch wird. Weder Social Media, Big Data noch Gutenberg werden dem klassischen Blogsystem den Rest geben.
Wer sich mit Gutenberg überhaupt nicht anfreunden kann, nutzt das Disable Gutenberg Plugin, das ich gegenüber Classic Editor bevorzuge.
Steht noch Classic Press in den Startlöchern. Wenn sich eine deutschsprachige Community entwickelt und potente PlugIn Autoren mitmachen, könnte der Gutenberg zu einer temporären Seifenblase werden.
Bisher war Wodpress gegenüber anderen CMS einziartig, Classic Press könnte an die Tradition anknüpfen, wenn die Gründer vernünftiges Marketing betreiben
Ich für meinen Teil habe nach 12 Jahren das bloggen aufgegeben und ich kenne einige die diesen Schritt in 2018/2019 ebenfalls gegangen sind. Warum? Die Gründe sind vielfältig bei mir.
1. Ich hatte mehrere Blogs zu unterschiedlichen Themen. Bei einigen Themen war die Luft raus und es gab für mich nichts neues zu schreiben.
2. Dann kam diese DSGVO und WordPress musste da angepasst werden. Es gab dann aber soviele Baustellen in WP das ich schlichtweg keine Lust mehr hatte. Ich wollte schreiben und nicht programmieren.
3. Dann dieser Gutenberg, für mich ein Alptraum. Zum Glück gabs aber das Plugin Classig Editor und so musste ich mich wenigstens mit dem Teil nicht rum ärgern.
Diese DSGVO war für mich dann aber der Punkt an dem ich mir sagte, Schluss aus und vorbei, ich mag nicht mehr. Nun haben wir ja noch dieses Urheberrechtsdings und damit wird noch lange nicht Schluss sein weitere Beschränkungen werden kommen.
Facebook und Co hatte ich mir angeschaut und ganz schnell wieder in die Tonne getreten, das war einfach nichts für mich.
Nachdem ich nun ein paar Monate nicht mehr blogge, hätte ich schon wieder Lust dazu und auch Themen die mich interessieren aber unter den jetzigen Auflagen und Beschränkungen werde ich da nichts mehr in der Richtung machen.
@Karsten: Schade.
Zu 1: Das kann ich sehr gut nachvollziehen. War bei mir ganz ähnlich. Ich habe alle meine Blogprojekte beerdigt, bis auf diesen hier. Was mir herausgeholfen hat: Ich blogge neu zu einem völlig privaten Thema. Null Gegenfinanzierung, rein Spaß an der Freude. So schön kann bloggen sein.
Ja ich weiß, ich bekomme Gegenwind und es ist fachlich nicht sehr seriös, wenn ich die DSGVO als in ihren Auswirkungen zu übertrieben dargestellt finde. Ich kann jedoch nachvollziehen, dass du auf Nummer sicher gehen wolltest. Gutenberg liebe ich mittlerweile – die Geschmäcker sind da sehr unterschiedlich..
Mit den unterschiedlichen Geschmäckern ist es wie beim Essen und in der Lieb, nur gut das wir nicht alle das selbe mögen^^.
Alles ist halt im wandel, nichts hält ewig und der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ändert sich manchmal nicht gerne.
Dann noch viel Erfolg mit deinem Blog.
Blogger sind definitiv nicht tot. Ich blogge jetzt seit 4 Jahren für mein Yoga & Lifestyle Blog Magazin [irgendeineblogurl]. Es macht mir jeden tag sehr viel Freude, was man auch in den steigenden Seitenaufrufen der letzten Jahre sieht. Schau doch gerne einmal vorbei. Alles andere als tot 😉
Ganzwunderbare Grüße
Melanie
Ich denke, das man heutzutage ein Video schneller machen kann für Instagramm, Facebook und Co. Man postet es und schaft mehr Menschen das Sie ein folgen. Beim Bloggen schaft man die Menschenmasse nicht auf sein Blog zu bringen wie im sozialen Netzwerken und vielleicht erscheint der Artikel garnicht in Google.
Hi,
ich kann dem nicht ganz zustimmen.
Zwar bin ich noch am Anfang meines Blogs, habe aber bereits jetzt (obwohl SEO eine längerfristige Geschichte ist) über Google deutlich mehr Erfolge verbucht als über Social.
Die Email wurde auch viele Jahre totgeredet. Und dabei sind gerade die Menschen in der Emailliste so viel wert.
Ich glaube, der Erfolg hängt im Wesentlichen nicht davon ab, was man nutzt, sondern wie gut man es nutzt.
Grüße
Kristina
Hallo Michael!
Da ich vor kurzem einen neuen Blog angefangen habe, wollte ich wieder einmal sehen, wie es andere machen. Dabei bin ich auf Deinen Blog gestoßen, den ich leider bisher nicht wahrgenommen habe. Deshalb ist meine Kommentar etwas spät dran.
Zunächst einmal: mir gefällt die Gestaltung Deiner Seiten gut, übersichtlich, aufgeräumt, ohne aufdringliche Werbung und unnötigen Schnickschnack. Inhaltlich waren für mich interessante Themen zum Bloggen und zum Internet dabei, deren Tendenz ich teile.
Zu diesem Artikel: auch ich frage mich, ob Blogs noch zeitgemäß sind. Eigentlich sind sie ein gutes Medium, um sich mit persönlichen, begründeten und kritischen Beiträgen zu verschiedenen Lebensbereichen an die Öffentlichkeit oder an eine Zielgruppe zu wenden und zum gesellschaftlichen Diskurs beizutragen. Insofern sind sie eine Alternative zu Zeitungsartikeln, zumal man in Blogs mehr Freiheiten zur eigenen Gestaltung und persönlichen Aussagen hat. Außerdem kann man auch besser einen Austausch mit seinen Lesern aufbauen. Leider ist die Entwicklung in andere Richtungen gegangen, die Du in verschiedenen Artikeln beschreibst. Das meiste in der Bloggerszene ist inzwischen werbungsorientiert und inhaltlich ziemlich belanglos. Hinzu kommt, dass das Interesse auf die Social Media fokussiert ist und Online-Portale wie „Spiegel“, „Zeit“ usw. Bloggern den Rang ablaufen. Man könnte hier mit persönlichem Profil und nicht aufgegriffen Themen dagegenhalten, aber das nützt auch nur wenig. Denn: wir finden nur noch wenig Leser! Als ich bei Blogger. com anfing, hatte Google noch ein Interesse, seine Blogger nach vorne zu bringen. Heute ist man ohne Bezahlung, Affiliate Links und häufige Klicks kaum mehr in der Lage seine Blogposts so zu positionieren, dass sie gefunden werden. Inhaltliche Qualität und Mehrwert spielen bei den Algorithmen der Suchmaschinen keine Rolle. Ich habe auch keine Lust, auf Instagramm, Facebook, Twitter und Co. immer wieder auf neue Posts hinzuweisen. Meine Zeit – ich gehöre zur älteren Generation – ist mir einfach zu schade, um da ständig zugange zu sein. Die meisten meiner Leser sind sowieso älter, bewegen sich nur wo´s absolut nötig ist, im Internet und finden Umgangsgston und Beitragsmöglichkeiten in den Social Media nicht attraktiv. Leider sind sie auch kommentarscheu, obwohl sie ein Gegengewicht gegen kurzschlüssige Kommentare bilden könnten. Es ist überhaupt bedauerlich, dass die Zielgruppe der älteren Menschen durch die Entwicklungen im Internet, auch durch das Fehlen relevanter Inhalte, kaum mehr in anderen Blogs erreicht wird als auf werbungsorientierten oder kommerzverbundenen Seiten. Inzwischen finde ich meine Nutzeer fast nur noch über eine lange E-Mail-Liste.
Ich freue mich auch über wenige, aber interessierte und anspruchsvolle Leser, aber niveauvolle Blogs würden es verdienen, mehr Menschen zu erreichen.
Was also tun? Vielleicht wäre eine stärke Vernetzung qualifizierter Blogger nützlich. Ansonsten nicht aufgeben – in der Minderheit werden sie allerdings im überfüllten Web-Raum bleiben.
Alles Gute für Deine Arbeit, Michael!
Ein Gruß an alle „Herzblogger“.
Meine Erfahrung dürfte nicht so entscheidend sein. Jedenfalls habe ich bisher von allen SoMeKanälen die Finger gelassen.
Nicht weil ich dagegen etwas habe.
Aber ich möchte mich nicht an einem Windhundrennen um Klicks beteiligen und dabei mich selbst und viele gute Blogger aus den Auden verlieren.
Meine Gedanken versende ich. Wer sie lesen möchte, bitte gern.
Darum betreibe ich auch bewusst einen “ Misch“ – ohne Werbung.
So lerne ich nicht nur meine Sprachgewohnheiten zu verbessern, sondern auch meine Gedanken „reisen bzw. fliegen zu lassen.
Für mich ist ein Blog ein Naturpark der Gedanken, welche sich gegenseitig unterstützen, um immer wieder zum Leben erweckt zu werden.
Blogs sind Naturwiesen. SozMed die Rabattenkultur.
Gott sei Dank sind die Geschmäcker sehr verschieden.
Grüße Oskar