Politischen Botschaften mehr Gewicht zu verleihen, indem man mit künstlicher Social-Reichweite arbeitet, das gehört längst zum Alltag.

@kuebra hielt auf der re:publica eine beeindruckende Session zum Thema Hate Speech. Diese zeigt anschaulich, wie sehr virtuelle Gewalt den Alltag der Betroffenen beeinträchtigt. Und wie groß das Problem geworden ist.

Zehn Accounts für eine Meinung. Und manipulierte Timelines.

Speaker und Besucher der #rpTEN waren sich einig, dass viele Trolle vom rechten Rand erstaunlich professionell agieren. Sie erhöhen ihre digitale Schlagkraft noch zusätzlich – mit künstlicher Reichweite:

All dies lässt sich natürlich nicht nur von „Rechts“ ausüben. Generell dienen die geschilderten Instrumente dazu, einer Nachricht oder einer Stimmung mehr Auftrieb zu verschaffen, als ihr eigentlich von den reellen Lesern her zusteht.

Liebe organisieren

Das Problem, das diesen Effekt noch zusätzlich verstärkt: Normale Nutzer arbeiten naturgemäß nicht mit derlei Mitteln.

„Wir müssen Liebe organisieren, denn Hass ist organisiert“

, so @kuebra folgerichtig in ihrer Session.

Das bedeutet natürlich nicht, dass wir ebenfalls mit künstlich generierter Reichweite agieren sollten. Ein schlichtes Widersprechen an der richtigen Stelle – von „echten“ Accounts aus – reicht vollkommen. Und es zeigt, dass die Zivilgesellschaft mehr Gewicht hat, als anonyme Trolle.

Hier das Video zur Session in voller Länge:

Titelbild: © Dikaseva / unsplash.com